Der Neubau der Gablenzbrücke in Kiel ersetzt den in den Jahren 1908 - 1910 errichteten alten Brückenzug und gliedert sich in:
Die Neubauten wurden als moderne Verbundbrücken konzipiert. Besonderheit ist in diesem Fall die Verwendung von Fertigteilplatten als "verlorene" Schalung bei der Erstellung der Fahrbahnplatten. Ein wesentliches Gestaltungskriterium des Neubaus war die Orientierung an das Erscheinungsbild des vorhandenen Bauwerks. Die Bogenbrücke ist als Einfeldträger konzipiert und verläuft im Grundriss gerade.
Die Rampenbrücken als Durchlaufträger mit Stützweiten von 22,5 m bis 32,0 m ändern sich im Grundriss des letzten Drittels von einer Geraden in einen Kreisbogen. Während der gesamten Bauzeit musste die Aufrechterhaltung des innerstädtischen Verkehrs sichergestellt werden.
Die Montage der Rampenbrücken erfolgte als Zugmontage direkt vom LKW. Die Montage der Bogenbrücke erfolgte aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ebenerdig auf einem Vormontageplatz parallel zu den Bahngleisen. Die Bogenbrücke mit einem Gewicht von ca. 1.700 t (d.h. mit Teilbetonage der Kragarme) wurde anschließend um ca. 6,0 m angehoben, mit Plattformwagen auf dem Vormontageplatz in Verschubposition eingefahren (und dabei um 90° gedreht) und in zwei Sperrzeiten von jeweils 5 Stunden über die Bahngleise eingeschoben. Der Querverschub der Bogenbrücke mit einem Gewicht von ca. 3.200 t erfolgte in einer weiteren Sperrzeit im September 2008.