Mit einer Stützweite von 154 m entstand im Zuge des Neubaus der Autobahn A 94, München-Pocking, die Innbrücke Neuötting als größte Doppelverbund-Straßenbrücke Deutschlands. Die zwei voneinander getrennten, parallelen Doppelverbundtragwerke mit gevoutetem Querschnitt (3,30 m bis 7,00 m) beschreiben im Brückenbereich in Richtung Osten einen Rechtsbogen mit einem Radius von 1.200 m.
Die Innbrücke mit zwei symmetrischen Fahrbahnquerschnitten von je 15 m Breite und einer Länge von 470 m ist für die Brückenklasse 60/30 nach DIN 1072 (12/85) ausgelegt. Die Stützweiten betragen 95 - 154 - 95 - 68 - 58 m.
Die Fertigung der 4.585 t Stahlkonstruktion erfolgte in Fertigungsbetrieben in Deutschland bei den Herstellern SEH Engineering GmbH in Hannover (3.585 t) und Stahlbau Dörnen in Dortmund (1.000 t).
Die Montage der Brücke begann im östlichen Vorland mit dem südlichen Überbau. Für die Stahlbaumontage wurden auf Fertigteilfundamenten Hilfsstützen zwischen den Pfeilern angeordnet und für die über die Flusspfeiler auskragenden Bauteile Hilfsstützen im Inn errichtet. Auf der westlichen Seite begann die Montage des südlichen Mittelteils parallel zum Flussufer. Gleichzeitig wurde der südliche Überbau im westlichen Vorland nach dem gleichen Prinzip wie auf der Ostseite in fünf Schüssen montiert. Damit entstand ein Kragarm, der über das Mittelteil hinaus in den Fluss ragte. Das Mittelteil wurde als schwimmende Einheit unter die Kragarme positioniert und mit Litzenhebern in die Endposition gehoben.
Nach dem Schließen der südlichen Brücke erfolgte der Lagereinbau und die Stahlbaumontage wurde mit dem nördlichen Überbau in gleicher Weise fortgesetzt. Außerdem begann das Betonieren der Verbundplatte im Pilgerschrittverfahren mit einem für das Bauwerk konzipierten Schalwagen. Die Brücke überspannt elegant den Inn und passt sich der Landschaft an. Diese Eleganz ist das Ergebnis eines Konzeptes, das technisch sinnvoll den Doppelverbund einsetzt.